1.1 Zielkostenbestimmung
Die Bestimmung der Zielkosten kann für Produkte, Produktgruppen, Basismodelle, lebenzyklusphasenbezogen inkl. Berücksichtigung der beim Kunden anfallenden Kosten (Betriebskosten) erfolgen:
a) Festlegung des Target Price (Kundenpräferenz + Werterelation der einzelnen Produktmerkmale)
b) Festlegung der Target Margin (Gewinnmarge), hier meist Umsatzrentabilität, so daß auch das Absatzvolumen geschätzt werden muß
c) aus a) und b) erhält man die „allowable costs“, denen die sog. Standardkosten (Vollkosten aus Plankalkulation) gegenübergestellt werden
d) die letztendlich Festlegung der sog. Target costs erfolgt in Abhängigkeit von der verfolgten Strategie und der Wettbewerbsintensität
1.2 Varianten der Zielkostenbestimmung
a) Market into Company (Reinform), Zielpreis = Nutzenbündelpreis seitens der Käufer, geschlossene Marktausrichtung im Sinne einer Wertkette
b) Out of Company, Preis innerhalb Unternehmenssystem aus Erfahrungen ermittelt und auf Markttauglichkeit überprüft
c) Into and out of Company, Kombination a)+b)
d) Out of Competitor, Kenntnis der Standardkosten der potentiellen Wettbewerber (Status-Quo)
e) Out of Standard Costs, Abschläge von den eigenen Standardkosten auf Basis identifizierter Kostensenkungspotentiale
2. Arbeitsschritte zur Ableitung von Zielkostenanteilen/Zielkostenzerlegung
Herunterbrechen der Gesamtproduktzielkosten auf:
a) Funktionskosten (sowohl für Objektfunktionen als auch für Verrichtungsfunktionen z.B. Service)
b) Komponentenkosten (Kosten für Haupt- und Teilbaugruppen)
c) Teilekosten
Ausgangspunkt ist die subjektive Kundensicht von Produktmerkmalen und -eigenschaften, die beispielsweise. mittels Conjoint Analyse https://stader.de/2009/10/17/conjoint-analyse/ ermittelt wird.
2.1 Produktfunktionen definieren (Bestimmung der Funktionsstruktur des neuen Produktes gem. Kundenanforderungsprofil)
a) harte Funtkionen = technische Leistung
b) weiche Funktionen = subjektiver Wert
2.2 Produktfunktionen gewichten
Gewichtung gem. Kundenpräferenz (z.B. 35% harte, 65% weiche Funktionen, und die Gewichtung innerhalb dieser beiden Hauptgruppen)
2.3 Grobentwurf entwickeln
Der Grobentwurf für das Produkt definiert diejenigen Produktkomponenten, durch die die Produktfunktionen insgesamt realisiert werden (z.B. Tintenversorgung und Tintenführung (=Produktfunktionen) werden durch die Produktkomponente Tinte realisiert). + Gegenüberstellung in einer Matrix.
2.4 Kostenschätzung für die einzelnen Komponenten (erwartete Kosten) + Eintrag in Matrix
2.5 Produktkomponenten gewichten
Mit welchem Gewicht einzelner Komponenten wird eine Teilfunktion realisiert? Als Gesamtergebnis erhält man eine Gewichtung der Produktkomponenten zur Realisierung der harten und weichen Funktionen.
2.6 Ermittlung Zielkostenindex
Bedeutung der Komponente für die Produktionsfunktion/Kostenanteil der Komponente < 1 = zu teuer; > 1 = zu billig
2.7 Zielkostenindizes verbessern
Optimierung mit Hilfe Zielkostendiagramm; Zielkostenzone um optimalen Wert 1, nicht tolerierbare Abweichungen verbessern (Kneten von Kosten).
Dirk Stader
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