Die Arbeit von Izabela Chamczyk ist ein Studium des emotionalen Metabolismus eines künstlerischen Organismus. Sie befragt die Grenzen zwischen dem, was lebt und was schon erloschen ist sowie die Überlebensgesetze in der Welt der dichotomischen Widersprüche. Ihre Bilder sind wie Transfusionen der vitalen Flüssigkeiten im Körper des Kunstwerks – atmend, pulsierend, überschäumend. Alle Prozesse werden von der Künstlerin aus von nächster Nähe beobachtet, begleitet und verstärkt mit nahezu animalisch sinnlicher Schärfe – sie lebt in jeder Ader ihres Schaffens. Dennoch mit allem Respekt für die Grenzen der Intimität: die Frau als Hüterin, Urheberin des Natürlichen. Aber ohne Zärtlichkeit, ohne Erotik – mitgerissen in den Fluss des Prozesses, bleibt sie distanziert und lässt Dinge frei geschehen.
„Meine künstlerische Arbeit bewegt sich außerhalb des physischen Subjektes und erreicht den Körper des Beobachters unmittelbar durch Berührung, Duft und andere sinnlichen Erfahrungen. Die Teilnahme am Prozess ist für mich der wichtigste Aspekt meiner Kunst. Kunst muss leben, leere Ästhetik interessiert mich nicht. Vielmehr die Zustände des Werdens, des Kristallisierens, des Wachsens, des sich Verfärbens, Trocknens, Brechens, Zerstörens… Oft vernichte ich meine Kunstwerke um das Publikum an der Deformation, der Veränderung teilzuhaben. Es geht um das Entstehen und Erstarren in der Zeit. Was mich bewegt ist das Unbekannte, das Grenzenlose, Extreme – so subtil und zerbrechlich und entwaffnend. Der Ausgangspunkt für jede meiner Bewegungen ist unsere menschliche Konstitution und ihr Platz im fragilen Kontinuum der Zeit“.