Die Außenwerbung profitiert eindeutig von der höheren Mobiliät der Bevölkerung. Die Arbeitsgemeinschaft Media Analyse e.V. (MA Plakat 2010) hat eine positive Korrelation zwischen persönlicher, individueller Mobilität und verfügbarem Einkommen festgestellt. Damit avanciert die Zielgruppe, die mit Außenwerbung angesprochen werden kann, in das aus Sicht des Werbetreibenden lukrative Segment der „Gutverdiener“ bzw. „Besserverdiener“.
Während die Digitalisierung anderen Werbeformen eher zusetzt, bzw. sie eher unter Druck setzt, kommt die Digitalisierung der Außenwerbung eher zu Gute und fördert das Medium. Die traditionell langen Vorlaufzeiten einer papiergebunden Plakatkampagne, wird die Außenwerbung nach erfolgreicher Digitalisierung, deutlich attraktiver machen, als dies heute ohnehin schon der Fall ist. Die Rüstzeiten eines digitalen Außenwerbeformates werden immer kleiner werden – digitale Plakatwände werden ohne Zeitverzögerung zentral neu bespielt und vor allem auch gesteuert (regional, tageszeitabhängig, wetterabhängig etc.) werden.
Dadurch wachsen Online-Werbestrategien eng zusammen mit den Offline-Werbestrategien, oder anders ausgedrück cross-mediale Ansätze werden auch auf den Außenwerbeflächen umsetzbar und ermöglichen kompakte, Medien-übergreifene Werbekampagnen. Dies dürfte die meisten Werbetreibenden sehr erfreuen.
Die Außenwerbung wiedersetzt sich auch dem Trend der zunehmenden Fragmentierung des Mediennutzungsverhaltens. Werbekonsumenten können dem Medium Außenwerbung nicht entgehen, es gibt keinen Ausknopf. Außenwerbeplätze sind auffällig, nicht ausblendbar (außer wenn man die Augen schliesst, sollte man im täglichen Verkehr aber nicht machen), und sogar unterhaltsam in der täglichen Routine des Strassenverkehrs.
Die Außenwerbung und deren mediale Wirkung auf den Konsumenten wird zudem immer besser messbar; Bewegungsmessungen und verbesserte Simulationssoftware ermöglichen immer bessere, weil präzisere Angaben zur Zahl der Passanten, dem Zeitpunkt und der Verweildauer. Selbst demographische Angaben, wie Alter und Geschlecht sowie Aufmerksamkeitsspannen und Kontaktdichte können immer besser prognostiziert werden.
Deshalb: Lang lebe das Plakat!
Dirk Stader
das Thema der Meßbarkeit wird noch schwierig werden für die Out-of-Home Branche, da kommt ein massiver Paradigmenwechsel auf die Branche zu.