1. Managementprozeß/Aufgaben des disposititven Faktors
2. Definition(en)
2.1 Planung ist die geistige Vorwegnahme – systematisch methodisch – zukünftigen Handelns, an die sich – ausgehend vom Standpunkt der Zielsetzung – die optimale Alternativenwahl anschließt. *Selbst
2.2 Planung ist ein willensbildender, informationsverarbeitender, prinzipiell systematischer und rationaler Problemlösungsprozeß mit dem Ziel, zukünftige Handlungsspielräume einzugrenzen und zu strukturieren. Planung wird von Planern (Planungsträgern) durchgeführt. Das intendierte Ergebnis ist die Veränderung des Planungsobjektes gemäß den Zielen des Planungsträgers. *Delfmann
2.3 Quantitative Planung ist die Anwendung von mathematischen Modellen und Methoden (Mathematik hat Instrumentalcharakter) zur Lösung von betriebswirtschaftliche Problemen. Wichtig: Formale Lösung muß nicht unmittelbar die Lösung des realen Problems sein. Vielmehr muß meist eine Rückübertragung ggf. Interpretation des Aussagegehalts der Formallösung für das Realproblem vorgenommen werden.
Qualitative Planung erfolgt im Unterschied hierzu auf der Grundlage von verbalen Begriffskategorien und Daten.
Beim Begriff der Planung ist zu hinterfragen inwiefern Probleme objektiv gegeben und/oder subjektiv konstruiert sind.
3. Klassisches Planungschema *Adam (Wirkungszusammenhang)
Ein Planungsproblem, das diesem Schema vollständig entspricht, wird als wohlstrukturiert bezeichnet. Ein wohlstrukturiertes Problem zeichnet sich durch vier Merkmale aus.
1. Zu lösendes Problem ist nach Art und Umfang scharf definiert. Variablen, Einflußgrößen und Wirkungszusammenhänge sind gegeben (sog. geschlossenes Entscheidungsfeld).
2. Existenz einer eindeutigen, operationale Zielfunktion + eindeutige Rangordnung der Präferenzen für die Alternativen.
3. Existenz eines effizienten Lösungsverfahrens, d.h. beste Alternative kann gemäß Zielfunktion mit vertretbarem Aufwand gefunden werden (Primat der Wirtschaftlichkeit).
4. Interpretation der Elemente und Strukturen ist eindeutig (intersubjektive Überprüfbarkeit).
Reale Problem sind jedoch selten strukturiert, sie weisen Strukturmängel auf und sind dementsprechend strukturierungsbedürftig. Aufgabe der Strukturierung ist es Strukturmängel oder Defekte zu beseitigen, um eine quantitative Planung zu ermöglichen.
Arten von Defekten:
1. Abgrenzungsdefekt: Art/Anzahl Variablen, Art/Anzahl der Einflußgrößen und/oder die Abgrenzung zwischen beeinflußbaren/abhängigen und den unbeeinflußbaren/unabhängigen Daten des Problems sind nicht bekannt bzw. nicht zu ermitteln. (z.B. bei Qualitätsmängeln kommen sowohl Rohstoffmängel als auch Bedienungsfehler des Personals in Betracht.)
2. Wirkungsdefekt: Wirkungszusammenhang der Variablen ist nicht klar.
3.Bewertungsdefekt: Relevante Merkmale eines Problems lassen sich nicht in quantitative Größen überführen, so daß eine Rangfolge der relativen Vorteilhaftigkeit der bewerteten Alternativen nicht möglich ist (Messung von Käuferverhaltensänderungen bei Werbekampagne ist nicht operational)
4. Zielsetzungsdefekt: bei Zielkonflikten, wenn mehrere konfliktionäre Ziele existieren.
5. Lösungsdefekt: wenn das Problem sich zwar wohl definieren läßt, aber kein effizientes Lösungsverfahren existiert mit dem die optimale Lösung in einer annehmbaren Zeit ermittelt werden kann (z.B. kombinatorische Probleme)
Ein Planungsproblem soll im folgenden als schlechtstrukturiert bezeichnet werden, wenn alle Defekte gleichzeitig vorliegen, d.h. das Entscheidungsfeld gänzlich strukturierungsbedürftig ist.
Bei der Lösung zeigt sich die besondere Bedeutung von Argumenten bei der Lösung von schlechtstrukturierten Problemen.
Dirk Stader