Es ist immer wieder unglaublich wie wenig Moral und Ethik im Geschäftsleben aktiv gelebt werden und wie wenig Unrechtsbewusstsein viele „Manager“ besitzen. Die ganze Welt echauffiert sich über die vermeintlichen „Nieten in Nadelstreifen“ bei den Großkonzernen, allerdings zeigen sich die Grundtendenzen des moralischen und ethischen Verfalls auch bei mittelständisch geprägten Unternehmen.
Mir drängen sich hierbei immer wieder Fragen auf, warum vielen nicht klar ist….
- … dass man fremdes Geld nicht wie sein eigenes behandelt
- … dass man unternehmerische Kontrolle ausüben muss und dass Kontrolle mindestens 75% des Alltages einer Führungskraft ausmacht
- … dass man mit fremden Geld vertrauensvoll und sorgsam umgeht
- … dass man als Führungskraft Vorbildfunktion hat
- … dass man Privatleben und Arbeitswelt strikt voneinander trennen muss
- … dass eine Vorteilsnahme zum Nachteil eines Dritten unrecht ist
- … dass man private Freundschaften im Arbeitsleben nicht überstrapazieren sollte
- … dass es Unrecht ist von einem Lieferanten privat Geld zu nehmen
- … dass Vorteile, die man im Unternehmen genießt, wie Firmenwagen, Mobilfunkgeräte, Spesenausgaben im angemessenen Verhältnis zum unternehmerischen Erfolg bzw. Reifegrad eines Unternehmens stehen sollten
- … dass es kein Erfolg ist jemanden zu kennen oder jemandes Freund zu sein, sondern dass es auf die eigene Leistung ankommt
- … dass Geradlinigkeit keine Schwäche sondern eine Tugend ist
- … dass man sich Vertrauen verdienen muss und das man es eben nicht einfordern kann
- … dass der Betrug an anderen Menschen kein unternehmerischer Erfolg ist
- … dass man Geld, das man sich geliehen hat, auch zurückbezahlen muss und zwar unaufgefordert
Eigentlich alles Selbstverständlichkeiten und vielen doch so fern. Management 0,8,15 halt. Klingt einfach ist auch so.
Dirk Stader
Mein Kompliment. Warum nur könnte ich hinter jede Selbstverständlichkeit einen beispielhaften Namen für offensichtliche Fehltritte schreiben?
Viel Spaß noch, gute Erholung und Entlastung.
Könnte ich auch gebrauchen 😉
Keine Ahnung, bestimmt reiner Zufall 🙂
Lieber Dirk,
Moral und Ethik muss/kann man lernen! Dies setzt „Bildung“ voraus. Doch leider….
Wo kein Korn wächst, kann man nichts ernten!
Danke für Deinen Beitrag; interessanter Weise sollte man meinen, dass die handelnden Personen über eine ganz guten Bildungsstand verfügen. Irgendwie fehlt bei der Bildung, die solche Leute geprägt haben, alerdings der Baustein Moral/Ethik. Es könnte sich somit auch um ein Grundproblem unseres Bildungssystems bzw. unserer Ausbildung handeln. G
Grundsätzlich scheinen Ethik, Moral, Anstand etc. in unserem System zu kurz zu kommen. Es geht eben nicht nu um Mehrsprachigkeit, Naturwissenschaften etc. sondern um Humanität, kritische Reflektion, Wertesysteme, Vielfalt, Kultur und ähnliches. Hier müssen Eltern, Freunde, Vorbilder die vorhandene Bildungslücke m.E. schliessen.
Gruss
Dirk
Hi, super Artikel. Ich beschäftige mich mit dem selben Themengebiet und warte gespannt auf weitere Artikel dieser Art.